Ein Traum

 Diesen Traum hatte ich an den Eisheiligen 2014:

 

... Ich komme auf eine Versammlung, so etwas wie ein Klassentreffen oder ein Familientreffen, weil sich ein guter Freund umgebracht hat und ein Mysterium hinterlassen hat. Auf dieser Versammlung erzählen alle von ihren letzten Begegnungen mit diesem Freund und wie sie sich das erklären konnten. Alle sind sehr betroffen und versuchen herauszufinden, wie es dazu kommen konnte.

Schließlich spricht auch die Mutter von diesem guten Freund vor allem Anwesenden. Sie ist eine Mischung aus Heilerin und Künstlerin und während ihres Erzählens weint sie manchmal und lacht manchmal und übermittelt uns mit allem was sie ausdrückt die Botschaft: das Geschehen zu transzendieren, alles spielerisch zu nehmen und gleichsam betroffen zu sein - beides gleichzeitig. Und sie malt die Leute an, schenkt ihnen aus ihrem Herzen eine rituelle Bemalung.
Und wir tauchen ein in das Mysterium, jeder gibt seinen Beitrag, jeder Redner, jeder Performer und jeder Beitrag hat seinen Sinn und seine Bedeutung... und führt uns schließlich alle zusammen zurück in die Einheit.

Nach dieser Versammlung wandere ich durch nächtliche Straßen einer Innenstadt mit vielen Kneipen. Ich sehe Menschen, die die Nächte zu Tagen machen und gehen eine Kneipe, weil ich auf Toilette muss. Vor dem Spiegel über dem Waschbecken wasche ich mir meine Bemalung ab. Es läuft ein bunter Tropfen von meinem Gesicht herunter, den ich verfolge und mit einem Mal zurückversetzt bin in eine andere Zeit...

Ich befinde mich in einem Tal, in dem sich ein Indianerstamm berät. Ich gehöre zu den jungen Stammesmitgliedern und wir bekommen eine Einführung von den Ältesten, wie wir uns und unser Territorium im Ernstfall zu verteidigen haben.
Es handelte sich um eine Talsenke, zu beiden Seiten wuchsen steile Hügel Richtung Himmel an. Die ältesten haben uns Waffen und Ausrüstungsgegenstände gegeben, mit der Instruktion, dass wir dieses Land gegen einen feindlichen Indianerstamm zu verteidigen hätten. Dieser andere Stamm hat bereits unsere Grenzen mehrfach verletzt und übertreten und nähert sich in diesem Moment dem Ort des Geschehens.
Weil die meisten von uns noch ganz jung und unerfahren sind, stellen wir viele Fragen, wie wir uns im Kampf am besten verhalten sollten. So mussten sich die ältesten so viel Zeit nehmen, uns alles zu erklären, dass der feindliche Stamm bereits eingetroffen war. Eigentlich war geplant, dass sich die Ältesten nach der Unterweisung zurückziehen, zurückkehren zum Stamm und sich um die Frauen und Kinder kümmern. Jetzt war keine Zeit mehr dazu da, und sie mussten mit kämpfen.
Der Kampf beginnt. Feile und Speere fliegen hin und her. Beide Linien sind immer wieder ganz schnell in Bewegung, sich schützend, verteidigend und dann auch wieder angreifend. Dann kann ich wahrnehmen, wie sich unser Stammesältester ganz mutig den Hang zum Gegner hoch schleicht und sich vorsichtig aber ganz direkt zum Aufenthaltsort des Anführers der Gegner hin bewegt. Als der anderer Häuptling ihn erkannt hat, hebt er sogleich den Arm, signalisiert das Kämpfen einzustellen und winkt unseren Häuptling zu ihm heran.
Irgendwie kann ich das ganze Szenario aus nächster Nähe verfolgen.
Die beiden Häuptlinge setzen sich ans Feuer und der Häuptling des Gegners bietet unseren Häuptling die Pfeife an. In dieser Zeit damals war die Pfeife ein Willkommensgruß, ein Symbol der Gastfreundlichkeit wie man in arabischen Ländern Tee zur Begrüßung anbietet oder bei uns Cafe, Bier oder Wein.

Da sind also nun die beiden großen Männer, am Feuer sitzend und Pfeife rauchend. Und ich konnte erkennen wie beide etwas unbeholfen und unsicher waren, was jetzt eigentlich passieren sollte. Irgendwie wussten beide, dass eine wilde Diskussionen oder Argumentationen und Wortgefechte in diesem Moment überhaupt nichts erreichen würden. Also hörten beide auf zu sprechen und ließen sich wie von einer unsichtbaren Hand geführt spontan in die Stille sinken. Ich konnte beobachten wie beide in eine Art meditativen Zustand gerieten und sich um sie herum ein Energiefeld aufspannte, das wie eine gläserne Kugel um beiden Männer und das Feuer herum strahlte. Innerhalb dieser Kugel wurde beiden Häuptlingen plötzlich wie aus dem Nichts kommend eine Vision offenbart. Diese Vision entfaltete sich wie auf einer 3 dimensionalen Leinwand und zeigte beiden kristallklar, wie das Land, wie die Erde die Menschen  am liebsten beherbergen möchte, wie das Gebiet von beiden Stämmen am besten verwaltet werden möchte. Es wurde ihnen gezeigt, welche Aufteilung am natürlichsten wäre und welche besonderen Eigenschaften jeder Stamm ganz für sich hatte, die harmonisch mit dem Land in Verbindung gebracht werden könnten. der eine Stamm macht etwas mehr Ackerbau während der andere Stamm eher jagte - und so wurde beiden klar, welche Plätze und welche Bereiche für welchen Stamm die richtigen waren.
Beide Häuptlinge erleben dieselbe Vision. Beide Häuptlinge sind von dieser Vision zutiefst berührt und verstehen, dass ihr Problem gelöst ist. Voller Dankbarkeit und Demut umarmen sie sich, gehen auseinander und geben ihrem Stamm die erhaltenen Anweisungen weiter, so wie die Natur, wie das Universum es gewünscht hatte....